Ultratriathlon mag verrückt klingen, dennoch – oder gerade deshalb – begeistern sich immer mehr Sportler dafür.
3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen - das sind die Herausforderungen einer typische Langdistanz.
Doch welche Motivation steckt dahinter, Rennen über die 2-, 3-, 5-, 10-, 20- oder 30-fache Langdistanz zu bestreiten? Eines ist klar, Wettkämpfe über die mehrfache Langdistanz sind mehr als nur eine körperliche Herausforderung – sie erfordern intensives Wissen über den eigenen Körper, ein hohes Maß an Disziplin und vor allem große mentale Stärke.
Der Ironman, der zu Beginn seiner Geschichte in den Medien oft als Ultra-Triathlon bezeichnet wurde, inspirierte auch die Ultraausdauer-Szene. 1981 fuhr ein Amerikaner aus der Kleinstadt Huntsville in Alabama nach Hawaii, um am Ironman teilzunehmen. Zwar konnte er selbst das Rennen nicht beenden, doch als er die anderen Teilnehmer dabei beobachtete,
wie sie ins Ziel einliefen, kam ihm der Gedanke, dass dieses Rennen womöglich zu einfach sei. Es müsste ein Rennen geben, das eine noch größere Herausforderung darstellte, überlegte er. Also beschloss er, die Distanzen ganz einfach zu verdoppeln und in seiner Heimatstadt einen doppelten Ironman mit 7,6 Kilometer Schwimmen, 360 Kilometer Radfahren und 84,4 Kilometer Laufen zu veranstalten. 1984 warb er unter dem Namen Double IRON für das Rennen und wartete
gespannt, ob sich überhaupt jemand freiwillig dafür melden würde. Niemand war überraschter als er selbst, als kurze Zeit später bereits zwölf Anmeldungen von wagemutigen Athleten in seinem Briefkasten landeten.
Am Labor Day 1985, dem ersten Montag im September, wurde erstmals der Double IRON Huntsville ausgetragen. 23 Sportler stellten sich dieser Herausforderung. Sieger des weltweit ersten Ultratriathlons über die doppelte Lang-Distanz war Ken Wiseman in einer Zeit von 25 Stunden und 38 Minuten. Der letzte der 17 Finisher erreichte nach etwa 50 Stunden das Ziel. (Auszug aus dem Buch: Go hard or go home)
Danach ging es Schlag auf Schlag:
1988 wurde in Fontanil (Frankreich) der erste Triple Ultratriathlon ausgetragen
1989 der erste Quadruple Ultratriathlon in Den Haag – die 4-fache Langdistanz
1991 fand ebenfalls in Den Haag der erste Quintuple – also die 5-fache Langdistanz.
1992 feierte der Deca Ultratriathlon – die 10-fache Distanz – in Monterrey in Mexiko seine Premiere
1999 der erste Double Deca Ultratriathlon: 76 km Schwimmen, 3.600 km Rad und 844 km Laufen (auch in Monterrey)
Neben der üblichen Continuous-Variante – bei der die Distanzen der jeweiligen Disziplinen nonstop zu absolvieren sind – wurde von den Veranstaltern in Monterrey 2006 eine neue Version angeboten: Die sogenannte „one per day“ oder Tages-Variante feierte ihre Weltpremiere.
Nun musste der Double, Triple oder Deca Ultratriathlon nicht mehr am Stück gemeistert, sondern konnte tageweise absolviert werden. Das hieß: An jedem Tag bewältigte man lediglich eine einzelne Langdistanz. So legten beim Deca Ultratriathlon die Teilnehmer an zehn aufeinanderfolgenden Tagen jeweils einen Langdistanz-Triathlon zurück – 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad und 42,2 Kilometer Laufen – und begannen mit dem Startschuss am folgenden Tag von Neuem.
Der bislang einzige Triple Deca Ultratriathlon – und bislang längster "offizieller" Ultratriathlon – fand 2013 in Lonato del Garda am Gardasee in Italien in der Tages-Variante statt.
Um diese Frage zu beantworten haben wir das Buch "Go hard or go home" herausgegeben. Daniel Meier vermittelt in seinem Buch die Faszination des Ultratriathlons. Welche Motivation steckt dahinter? Sind Ultratriathleten wirklich verrückt? Wie entstand die Idee dazu? Und wie bereitet man sich vor auf Rennen über die 2-, 3-, 5-, 10-, 20- oder 30-fache Langdistanz?
Neben umfangreichen Tipps und praktischen Ratschlägen kommen zu den Themen Vorbereitung, Ernährung oder Mentaltraining zahlreiche Athleten und Experten in Gastbeiträgen und Interviews zu Wort. Das Buch dient als Einstieg für all diejenigen, die in die Ultradistanzen hineinschnuppern wollen, gibt aber auch neue Impulse für Sportler, deren Ziel es ist, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln.
Trailer zum Buch "Go hard or go home: Faszination Ultratriathlon" von Daniel Meier.
Einen Ironman zu absolvieren, ist für viele Triathleten das Nonplusultra. Einen Langdistanz-Triathlon 30-mal hintereinander zu bewältigen – und das nonstop –, scheint schier unmöglich. Dirk Leonhardt, zweifacher Familienvater, Banker und Abenteurer, hat sich dieser Herausforderung gestellt. Mit 200 km Schwimmen, 5.400 km Radfahren und 1.336 km Laufen schafft er im Sommer 2020 den bis dato längsten Triathlon der Welt und damit einen Eintrag ins "Guinness Buch der Rekorde".
In seinem Buch "Vieles scheint unmöglich, bis du es schaffst" gibt Dirk Leonhardt Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt und berichtet von den höchsten Höhen und tiefsten Tälern, die er zu bewältigen hatte.
Er zeigt, dass extreme sportliche Leistungen nur mit großer mentaler Stärke einhergehen, dass Ehrgeiz und Durchhaltevermögen auch Vorbildcharakter haben und warum vor allem die zwischenmenschlichen Begegnungen auf der Strecke dem Ultratriathlon am Ende einen tiefen Sinn gaben.
Triathlon-Weltrekord und die Kunst, niemals aufzugeben
Im Buch nimmt Dirk Leonhardt den Leser mit auf eine Reise, die viele Höhen und noch mehr Tiefen erzählt. Erfahre, wie man gegen alle Wahrscheinlichkeiten das Unglaubliche leistet.